„Am liebsten parke ich vorwärts ein. Das geht leichter. Leider brauche ich da viel Platz – Nichts wie weg – ich brauche einen Parkplatz so lang wie ein Lastwagen“ (Kommentar einer Angsthäsin zum Thema)
Einparken rückwärts rechts seitlich am Bordstein zwischen zwei geparkten Autos
Warum empfinden die meisten Angsthäsinnen das Parken als so schwierig?Warum kommen wir beim rückwärts Einparken besser in eine kleinere Lücke? Oder warum brauchen wir zum vorwärts Einparken eine große Lücke? Vorwärts einparken ist leichter, rückwärts einparken schwieriger – warum? Einparken ruhig/ locker, gekonnt und sicher
Kürzel im Text: mP = Mini-Pause. VB = Verkehrsbeobachtung
1. Etappe Parkplatzsuche, Grundaufstellung
Rettungsmaßnahmen, Planung:
Achten Sie im Vorfeld darauf, ob Sie sich ruhig fühlen, über die Abläufe Bescheid wissen, ob Sie sicher einparken können. Fühlen Sie sich sehr nervös, dann brechen Sie das Einparken besser ab (Rettungsmaßnahme). Sie können mitten beim Einparken kurz aufhören, den Motor ausmachen, die Handbremse ziehen. Dann raus aus dem Auto, kurze Pause, sich erholen. Zumindest Sollten Sie versuchen Ihre heftigen Symptome zu mildern. Sprechen Sie Ihre Nervosität laut an, versuchen Sie beispielsweise eine progressive Muskelentspannung.
Machen Sie sich dann nicht einfach ans Einparken. Ihr Verstand muss parat halten, was jetzt kommt. Wiederholen Sie, am besten schon vorher, laut die ersten Abläufe. Sprechen Sie laut, für sich zusammengefasst, was Sie jetzt zur Suche eines Parkplatzes und zur richtigen Aufstellung des Autos unternehmen wollen. Diese Übung hält Ihren Verstand präsent und Ihren Atem ruhig.
1. Abschnitt: Eine passende Lücke suchen
Abläufe im Einzelnen | Milderung von Angst und Nervosität | |
Tempo verringern Verkehrsbeobachtung (VB), rechts blinken, langsamer fahren, nach einer Lücke suchen. Fahren Sie vielleicht 20 km/h, im zweiten Gang. Sie sehen die Lücke aus der Ferne perspektivisch nur als sehr schmal. Ob sie wirklich passt, erkennen Sie erst in der Nähe. |
Druckabbau Fährt ein anderer Fahrer hinter Ihnen, oder sind Sie sowieso schon nervös, unternehmen Sie Folgendes: Ruhig atmen, weiter schauen, Sprechen Sie jetzt laut. Das laute Sprechen beruhigt den Atem und hält den Verstand präsent. Denn Sie müssen ja den Ablauf wissen und die Autobedienung entsprechend koordinieren. Sprechen Sie beispielsweise laut: „Ich bin ein bisschen nervös, weil ein anderer hinter mir fährt und ich Zweifel habe, ob ich das schaffe. Ich beruhige mich. Ich habe das schon ein paar Mal gut hinbekommen. Der Gedanke hilft mir. Parkplatzsuche ist normal, dabei muss ich langsamer fahren, um den Parkplatz zu entdecken. Das weiß auch der andere hinter mir. ich behindere ihn ein wenig, das ist ok. Ich achte auf Sicherheit. Ich schaffe das!“ Vorbeiwinken: Ist die Fahrbahn breit genug fürs Überholen, dann fahren Sie noch langsamer und winken den Fahrer hinter Ihnen vorbei. Oder suchen Sie eine breite Ausfahrt, stellen sich kurz vorwärts rein und winken den anderen Fahrer von da aus weiter. Wenn der Fahrer weg ist, umso besser. Geht das nicht, dann atmen Sie ruhig weiter, halten Sie es aus. |
1. Abschnitt: Eine passende Lücke suchen
Tempo verringern
Verkehrsbeobachtung (VB), rechts blinken, langsamer fahren, nach einer Lücke suchen. Fahren Sie vielleicht 20 km/h, im zweiten Gang. Sie sehen die Lücke aus der Ferne perspektivisch nur als sehr schmal. Ob sie wirklich passt, erkennen Sie erst in der Nähe.
Druckabbau
Fährt ein anderer Fahrer hinter Ihnen, oder sind Sie sowieso schon nervös, unternehmen Sie folgendes: Ruhig atmen, weiter schauen, Sprechen Sie jetzt laut. Das laute Sprechen beruhigt den Atem und hält den Verstand präsent. Denn Sie müssen ja den Ablauf wissen und die Autobedienung entsprechend koordinieren.
Sprechen Sie beispielsweise laut: „Ich bin ein bisschen nervös, weil ein anderer hinter mir fährt und ich Zweifel habe, ob ich das schaffe. Ich beruhige mich. Ich habe das schon ein paar Mal gut hinbekommen. Parkplatzsuche ist normal, dabei muss ich langsamer fahren, um den Parkplatz zu entdecken. Das weiß auch der andere hinter mir. ich behindere ihn ein wenig, das ist ok. Ich achte auf Sicherheit. Ich schaffe das!“
Vorbeiwinken: Ist die Fahrbahn breit genug fürs Überholen, dann fahren Sie noch langsamer und winken den Fahrer hinter Ihnen vorbei. Oder suchen Sie eine breite Ausfahrt, stellen sich kurz vorwärts rein und winken den anderen Fahrer von da aus weiter. Wenn der Fahrer weg ist, umso besser. Geht das nicht, dann atmen Sie ruhig weiter, halten Sie es aus.
2. Abschnitt. Eine passende Lücke entdecken
Vielleicht eine Lücke? Noch langsamer fahren
Kommt eine möglicherweise geeignete Lücke in Sicht, wieder VB, noch langsamer fahren. Grund: Aus der Ferne sehen Sie perspektivisch kaum Einzelheiten der Lücke. Ob sie wirklich geeignet ist, schätzen Sie erst später ein. Praktisch erst, wenn Sie beinahe links neben der Lücke stehen stehen.
Angst, Nervosität: Atmen Sie ruhig, schauen Sie, beobachten Sie, sprechen Sie wieder laut: „Ich behindere wieder ein bisschen, das ist in Ordnung, ich muss besser sehen können.“
Stehen bleiben, die Lücke endgültig einschätzen
Nun sind Sie praktisch neben Ihrer Lücke und können Sie in Ruhe beurteilen. Dies aber nur, wenn Sie kurz auf der Höhe der Lücke stehen bleiben und die Lücke einschätzen. mP Vorher wieder VB! Ihr Auto muss nicht nur in die Lücke rein passen. Sie brauchen auch vorne und hinten genügend Platz zum Rangieren. Hat Ihr Auto „Normalgröße“ von + – 4 m, dann kommen dazu noch mindestens vorne und hinten je 1 m. Daher sollte die Größe der Parklücke schon ca. 6 m betragen. Lassen Sie sich bei diesem Vorgang unbedingt Zeit. Eine zu große Lücke geht immer. Bei einer kleinen Lücke quälen Sie sich womöglich lange, schaffen es womöglich doch nicht.
Angst, Nervosität: Sprechen Sie laut: „Ich bleibe ruhig, es ist schön, dass ich eine gute Lücke gefunden habe. So kann ich besser einparken. Der andere muss halt noch einmal warten. Das ist normal.“
Spiegel an Spiegel anhalten
Wieder VB. Fahren Sie vorsichtig und sehr langsam weiter. Achten Sie auf gehörigen Abstand zum vorderen Auto (ein guter halber Meter). VB. Beachten Sie Ihren rechten Außenspiegel und den linken Außenspiegel des vorderen Pkw. Sind die Spiegel auf gleicher Höhe, VB und anhalten. mP. Nun sind Sie in der ersten Grundposition fürs Einparken. Machen Sie hier eine kleine Pause. Sie haben Grund genug, brauchen ein wenig Erholung.
3. Abschnitt: Ihr Auto ein wenig zurück verschieben
Ihr Auto geradeaus ein wenig zurück verschieben
Damit Sie wirklich störungsfrei in die Lücke hinein kommen, müssen Sie Ihr Auto gegenüber dem vorderen Auto neben Ihnen ein wenig nach zurück verschieben. So kommt Ihr Auto bei den nächsten Fahrzügen besser in die Lücke hinein, mit Abstand zu diesem Wagen. VB, kontrollieren Sie, ob der Fahrer hinten genug Platz gelassen hat. Wenn ja, freuen Sie sich. Wenn nein, nicht schimpfen. Vielleicht merkt er es von allein und zieht freiwillig zurück, oder fährt vorbei. Legen Sie den Rückwärtsgang ein, schauen Sie in die Spiegel und nach hinten, ziehen Sie vorsichtig und gerade zurück. Wieweit? Bis Sie das Heck (das Ende) des neben Ihnen stehenden Autos im hinteren Seitenfenster sehen. Je weiter Sie rückwärts fahren, umso mehr zieht das Heck, relativ gesehen, nach vorne. Und Sie kommen hinterher besser an diesem Auto vorbei. Nun haben Sie die erste Etappe geschafft, befinden sich in der Grundposition 2. Ab jetzt geht es rein in die Lücke. Aber vorher bitte wieder eine mP.
Ausnahme Kleinwagen neben Ihnen:
Sie haben neben sich ein sehr kurzes Auto, einen Kleinwagen. Dann brauchen Sie nicht extra zurück zu ziehen, denn Sie überragen den Kleinwagen nach hinten schon sowieso. Bleiben Sie dann in der Position Spiegel an Spiegel. Sie werden auch so schon das Heck des Kleinwagens im Seitenfenster sehen.
Ausnahme sehr langer Wagen oder Lkw neben Ihnen:
Halten Sie an, Spiegel an Spiegel. Nun ziehen Sie halt weit zurück, bis das Ende dieses Fahrzeugs im hinteren Seitenfenster erscheint. Beim späteren Reinfahren in die Parklücke sollten Sie berücksichtigen, dass Sie, wegen der größeren Breite dieser Kfz einen längeren Weg in Ihre Parklücke bis zum Bordstein haben.
Ausnahme Anhänger neben Ihnen:
Bei diesem gibt es keinen Außenspiegel vorne. Halten Sie einfach auf vorderer Höhe an. Ziehen Sie zurück, bis die hintere Kante im Seitenfenster erscheint.
2. Etappe: Rückwärts in die Lücke hinein ziehen
Selbstbeobachtung: Wie hoch ist meine Nervosität?
Achten Sie auf Ihre Nervosität. Ist sie stark, dann lieber nicht weiter fahren. Sie können jederzeit anhalten, sogar den Parkvorgang abbrechen. Fahren Sie nicht einfach drauf los, sonst verheddern Sie sich vielleicht und müssen korrigieren. Das macht Sie wahrscheinlich nervös. Nicht, dass das Korrigieren schlecht wäre. Das Korrigieren sollten Sie genauso üben wie den normalen Parkvorgang. Es gehört mit dazu, wenn es mal nicht gleich klappt. Aber es muss auch nicht sein, wenn es einfacher geht. Sie werden merken: Wenn Sie den Einparkvorgang vorher planen – mit lauter Stimme! -, dann läuft die Sache besser. Das laute Sprechen und Planen hält den Verstand präsent, die Abläufe werden klar. Außerdem beruhigt das laute Sprechen den Atem.
Planung
Jetzt kommt ein Teil des Einparkvorgangs, der schwieriger wird. Sie werden das Auto in die Lücke „schräg nach schief“ hinein führen. Das geschieht in einer bestimmten Fahrlinie, ungefähr so wie hier abgebildet. Diese Fahrlinie mit den nötigen Richtungsänderungen sollten Sie gut im Kopf haben.
1. Sie fahren zuerst rückwärts rechts;
2. dann rückwärts geradeaus;
3. und schließlich rückwärts links, zur Aufstellung parallel zum Bordstein
So habe ich auch den weiteren Einparkvorgang in der zweiten Etappe eingeteilt, in drei Abschnitte.
1. Abschnitt: Nach rückwärts rechts in die Lücke hineinfahren
- VB. Vor dem nächsten Fahrzug sollten Sie den Verkehr hinter Ihnen beachten: Bleibt der nachfolgende Fahrer noch stehen, oder nützt er die günstige Gelegenheit und haut schnell ab, an Ihnen vorbei? Ihr Pkw zieht mit diesem Fahrzug nach hinten rechts, dabei schert er vorne links aus. Es ist wichtig, dass sie vorher den Verkehr um Sie herum beobachten, ob von hinten oder von vorne. VB! Beobachten Sie auch nach hinten, in die Lücke hinein, denn dorthin fahren Sie gleich. Fahren Sie nun vorsichtig rückwärts, drehen Sie das Lenkrad nach rechts, bis zum Anschlag, denn dorthin wollen Sie, nach rückwärts rechts in die Lücke hinein. VB Beobachten Sie Ihren linken Außenspiegel, dort sehen Sie bei weiterem Eindrehen nach rückwärts rechts den hinteren Wagen auftauchen. Sehen Sie seine beiden Scheinwerfer oder befindet er sich mittig im Außenspiegel, dann halten Sie kurz an. mP Sie haben den ersten Abschnitt geschafft.
Wenn man sich die Ausführung des Rückwärtsparkens durchliest, könnte man als Fahranfänger, welcher gerade dabei ist, seinen Führerschein zu machen, meinen, der Vorgang sei extrem kompliziert. Ich für meinen Teil war tatsächlich ziemlich überrascht, wie schnell man den Ablauf verinnerlicht. Alle Einzelheiten, auf die man anfangs noch penibel achtet, gelingen bei mehrfachem Wiederholen immer schneller.
liebe Verena, schön, dass es bei Dir so schnell geklappt hat. Gratulation. Da ich für Menschen da bin, die sich mit diesen Abläufen schwer tun, weil ihnen ihre Ängste oft einen Streich spielen, muss ich die Sache ausführlicher erklären. Vor allem die Bewältigung der Ängste mit ein beziehen. Ich achte beispielsweise darauf, dass nach jeder entscheidenden Etappe beim Einparken eine kurze Pause eingehalten wird, zu Erholung und zur Planung, wie es weiter geht. Das Geheimnis ist dabei nicht so sehr „immer schneller“, sondern eher ruhiger, langsamer. Bitte missverstehe mich nicht, Du bist mit Deinen Voraussetzungen und in einer ganz anderen Liga. Freu Dich darüber, dass Du es leichter hast. Gruß Frank Müller