Der Autor Frank Müller, zusammen mit Bär "Rolf"

Über den Autor Frank Müller, Angsthasenfahrlehrer

Der Autor Frank Müller, zusammen mit Bär "Rolf"
Der Autor Frank Müller, zusammen mit Bär „Rolf“

Über den Autor Frank Müller, Angsthasenfahrlehrer: „Ich möchte schwäbische Gemütlichkeit vermitteln.“

Wie ich Angsthasenfahrlehrer wurde

Schwäbische Gemütlichkeit.
Hallo, meine Name ist Frank Müller. Geboren wurde ich im Schwäbischen, in, natürlich, Schwäb. Gmünd. Später zogen wir nach Ulm an der Donau. Im Schwabenland habe ich die „Gemütlichkeit“ kennen gelernt, die später meinen Beruf des Angsthasenfahrlehrers prägen sollte. Ein gemütlicher Mensch lässt es gemächlich, behaglich, friedlich, gesellig zugehen. Die armen Angsthasen fühlen sich dagegen verfolgt und gehetzt im Gedränge und Durcheinander des Straßenverkehrs, versuchen vergeblich und mit Angst, dabei mitzuhalten. Das kann nicht gut gehen.

So versuche ich schon lange mit Erfolg, den Angsthäsinnen einen anderen Fahrstil zu empfehlen, einen gemächlichen, ruhevollen, friedlichen, geselligen, „gemütlichen“ Fahrstil. In unserem Ratgeber „Keine Angst mehr hinterm Steuer“  empfehlen wir den Angsthasenfahrstil: Schön zurückhaltend, super vorsichtig, ruhig, friedlich, gesellig, freundlich auf andere achtend, nach Art der schwäbischen Gemütlichkeit.

Soziologie und Psychologie
Doch kurz zu meinem Werdegang. Meine Frau Constanze lockte mich schon früh nach Berlin. Da nahmen wir teil am studentischen Aufbruch der 68-er. Ich studierte und schloss ab als Diplom-Soziologe, unterrichtete eine Zeitlang als Lehrbeauftragter an der Uni künftige Pädagogen. Mein Studium schloss ich ab in Soziologie, im Nebenfach Psychologie. Na bitte, da hatte ich schon vereint, was mich später beruflich beschäftigen sollte. Erstmal ging ich den Weg vieler Dipl-Soziologen, wurde Taxifahrer, Drucker. Die Fahrlehrer-Ausbildung machte ich, als unser erstes Kind kam. Als Fahrlehrer konnte ich mir meine Arbeitszeiten gut einteilen und zu Hause mithelfen.

Haushalt, Kindererziehung, Beruf
Für meine Frau und mich war es immer wichtig, den Haushalt und die Kindererziehung gemeinsam zu betreiben, daneben auch unseren Berufen in Teilzeit nachzugehen.

Vom Fahrlehrer zum Angsthasenfahrlehrer
Als Fahrlehrer habe ich zuerst Erfahrung gesammelt in vielen Fahrschulen. Ein paar Jahre später habe ich mit Kollegen und Kolleginnen eine eigene Fahrschule übernommen, die älteren Angsthasen gut bekannte Fahrschule „Schaffen Wir“. Damals begannen die ersten schüchternen Versuche, Menschen mit Angst hinterm Steuer zu betreuen. Wir erhielten vom Stand weg viel Zuspruch. Ängstliche Prüflinge und Angsthäsinnen mit Führerschein fanden es herrlich, dass sich jemand speziell um sie kümmerte.

Der Ratgeber „Keine Angst mehr hinterm Steuer“
Später habe ich zusammen mit einem Therapeuten einen Ratgeber zu Thema geschrieben und eine Angsthasenfahrschule gegründet. Ich bin nun Angsthasenfahrlehrer. Das war mein berufliches Ziel, seit über 20 Jahren. Ich musste mir den Beruf sozusagen selbst schaffen, denn es gab ihn bis dahin noch nicht.

Familiär ging es seitdem ebenfalls weiter: Inzwischen haben wir drei Kinder und von diesen wiederum vier Enkel. Das ist schön, reicht aber noch nicht.

Was macht ein Angsthasenfahrlehrer?

Als Angsthasenfahrlehrer betreue ich Menschen mit Angst hinterm Steuer. Angst ist ja an sich ein gutes Gefühl, denn sie schützt uns vor Gefahren. Doch diese Betroffenen leiden an übertriebener Angst, schon in leicht belastenden Situationen geht es los. 

Damit Sie  erstmal einen Einblick in Tätigkeit eines Angsthasenfahrlehrers erhalten, erzähle ich hier folgende Geschichte aus meiner Arbeit:

Panik auf der Ausfahrt
Ausfahrt aus dem Supermarkt-Parkplatz auf eine Wohnstraße. Am Steuer Angsthäsin, vier Jahre Fahrvermeidung. Angst vor Dränglern. Auch der „innere Drängler“ = „ich darf niemanden behindern, muss immer flott fahren“ ist leider am Werk. Die dritte Betreuungsstunde, nach zwei Stunden Beginn im ruhigen Gewerbegebiet.  Die Wohnstraße ist ist breit, wie üblich etwas zugeparkt, die Sicht einigermaßen. Die Angsthäsin tastet sich in der Ausfahrt langsam vor, Richtung Wohnstraße. Ich frage sie nach dem Stand ihrer Nervosität: Sie ist etwa auf Höhe 4 (auf einer Skala von 1 = sehr ruhig, 10 = sehr nervös, panisch). Hinter uns ist ein anderer Autofahrer zugange, leider etwas ungeduldig. Er hupt, was zu erwarten war. Ich bemerke dass die Angsthäsin heftig erschrickt. Sie äußert etwa, klagend, was sie denn falsch gemacht habe, grübelt erkenntlich, die Konzentration ist weg. 

Ich bitte die Angsthäsin, sich weiter langsam vor zu tasten, ruhig zu atmen, zu schauen, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Und weiter laut zu sprechen, über ihre Nervosität, über ihre weiteren Vorhaben. Für die Hektik des Dränglers können wir beide nichts. Überdies haben wir ein Fahrschulschild auf dem Dach. Die Nervosität ist inzwischen auf 6 – 7 hoch gegangen. Sie ist nun sehr unruhig. Ich biete ihr an, den Fahrschulwagen zu übernehmen. Das lehnt sie ab. Sie will die Aufgabe unbedingt schaffen. Statt sich beruhigen, ihre Überforderung zu erkennen, den Wagen an mich abzugeben, will sie sozusagen „mit dem Kopf durch die Wand“. Folgerichtig steigt die Angst, ich vermute mal bis zur Höhe 8 oder 9, als Reaktion darauf gibt sie plötzlich Vollgas.  Da bin ich dann als Angsthasenfahrlehrer gefragt, ich muss bremsen. Der Drängler hupt darauf wieder. Egal. Ich kümmere mich um die etwas aufgelöste Angsthäsin, helfe ihr heraus aus der Situation. 

Die heftige Angst führte leider zu übergroßer Angstreaktion, angespannter Muskulatur, Fluchtgedanken, Panik, Fehlverhalten durch Vollgas. Die starke Angstreaktion befeuert aber weitere Angst. Das eigene Verhalten gerät außer Kontrolle. 

Als Angsthasenfahrlehrer möchte ich den Betroffenen aus dieser verhängnisvollen Entwicklung heraus helfen. Sie sollen, so ist das Ziel, die Zwänge der Angst hinter sich lassen, wieder ruhig und sicher Auto fahren. Der wichtigste Schritt dabei ist, die Ängste dieser Menschen ernst zu nehmen. Im genannten Beispiel (Ausfahrt aus dem Supermarkt) wäre tatsächlich Gemütlichkeit, Gelassenheit angesagt: Die Sache gelassen angehen, ruhig atmen, schauen, laut sprechen, gedanklich entspannen,
(„ich darf langsam fahren“, „ich darf andere behindern“), Angsthasenfahrstil.

Dennoch im Innenspiegel nach hinten schauen, vielleicht den anderen Fahrer anlächeln, Verzichtzeichen geben – wenn die Ausfahrt breit genug ist. Dann könnte der Drängler einfach vorbei, eine Wohltat für alle Beteiligten.  So ließe sich die Situation bewältigen. Jedenfalls würde es keinesfalls zu der zuerst beschriebenen panischen Reaktion kommen. 

Die Angsthäsin würde auch den übertriebenen Ehrgeiz ablegen, die Sache – trotz größter Anspannung – selbst zu Ende zu bringen. Sie wird sich lieber schonen und den Fahrschulwagen an mich übergeben. Rettungsmaßnahmen beim Herannahen von Panik gehen unbedingt vor. 

Grundlage meiner Arbeit – der Ratgeber zum Thema

Ratgeber F. Müller, H.J. Ruhr: Keine Angst mehr hinterm Steuer. Verlag Springer
Ratgeber F. Müller, H.J. Ruhr: Keine Angst mehr hinterm Steuer. Verlag Springer

Im Laufe meiner Arbeit mit den Betroffenen habe ich mich mit dem Therapeuten H.J. Ruhr zusammen getan. Ergebnis unserer Zusammenarbeit war ein Ratgeber zum Thema Bewältigung von Angst hinterm Steuer,  den ich mit ihm verfasst habe:

F. Müller, H.J. Ruhr: Keine Angst mehr hinterm Steuer. Heidelberg, Springer 2009.

Sieben Schritte sollst Du tun

Im Ratgeber entwickelten wir sieben Schritte gegen die Angst hinterm Steuer. Die Umsetzung der sieben Schritte in die Praxis zeigen wir im Ratgeber an vielen Beispielen aus der Praxis. Die sieben Schritte im Ratgeber sind nach wie vor die Grundlage meiner Arbeit. Allerdings sind inzwischen einige neue Erkenntnisse dazu kommen, um die ich die sieben Schritte ergänzt habe. Darüber schreibe ich näher in der Einleitung zu dieser Webseite.

Hier die sieben Schritte zur Bewältigung von Angst hinterm Steuer (im Ratgeber ab S. 12 erläutert). Der wichtigste Schritt ist, wie schon erwähnt, die Nummer 1 – Ängste ernst zu nehmen:

  1. Ängste ernst nehmen
  2. Körperliche Symptome benennen
  3. Gedankenfalle überwinden
  4. Autofahren auffrischen
  5. Angsthasenfahrstil üben
  6. Vermeiden vermeiden
  7. Selbständig fahren

Übrigens, Sie sehen am Beispiel der sieben Schritte, wie kreativ die Zusammenarbeit von Therapeut und Angsthasenfahrlehrer sein kann.

Angsthasenfahrlehrer – kein Therapeut!
Ich bin Angsthasenfahrlehrer, aber kein Therapeut! Daher schicke ich die Betroffenen, wenn Sie sehr unter ihren Ängsten leiden, zu einer Therapie. Und manchmal, so ärztlicher Rat erforderlich ist, zum Arzt. Aber das wissen die Betroffenen meistens schon selbst. Umgekehrt bekomme ich von Therapeuten manchmal Patienten geschickt, meistens, wenn diese an Angst vor Panikattacken auf der Autobahn leiden. Die Betroffenen erhalten durch mich als Fahrlehrer auf der Autobahn Schutz, sollten sie in Panik geraten. Und ich bin durch lange Erfahrung in der Lage, ihnen bei der Milderung oder Kontrolle der Panik zu helfen, eben als Angsthasenfahrlehrer. Das wiederum können Therapeuten nicht leisten, denn sie können weder das Fahrschulauto verantwortlich führen, noch haben sie Erfahrung im Erkennen und in der Hilfe bei Paniksituationen auf der Autobahn.

Angsthasenfahrlehrer – nicht nur Fahrlehrer
Die oben erwähnte Geschichte ‚“Panik auf der Ausfahrt“ macht auch den Unterschied zum Fahrlehrer klar: Bei mir geht es nicht, oder nur am Rande, um rechtliche Probleme (wer hat Vorfahrt?) oder Probleme der Fahrzeugbedienung (wie, mit welchen Routinen bewege ich jetzt mein Auto am besten?), sondern um psychosoziale Probleme der jungen Frau: Wie sehe ich diese Belastung? Warum reagiere ich so angespannt und mit Angst auf die Situation und auf den Drängler? Wie kann ich besser damit umgehen?) Der letzte Punkt ist wichtig, denn es geht um Lösungen. Letztlich wird sich die neue Haltung oder Zugangsweise aber nicht nur im Kopf niederschlagen, sondern natürlich auch in der Fahrweise. Als Fahrlehrer kann ich die Betroffenen schützen, indem ich Hinweise geben und notfalls eingreife. Als Angsthasenfahrlehrer arbeite ich mit ihnen, ihre Angst- und Stressprobleme während der Fahrten zu lösen.

Coach, Trainer, psychosozialer Berater im Straßenverkehr?
Wenn ich kein Therapeut bin, in welche Berufsgruppe fällt denn mein Beruf? Ich würde mich am liebsten als Coach bezeichnen. Der Begriff „coach“ stammt ursprünglich aus dem Englischen, das Wort bedeutete zuerst „Kutsche“. Später bezeichnete es auch Trainer im sportlichen Bereich. Ein Coach im weiteren Sinne ist ein Trainer, ein persönlicher Berater. Er/sie berät jemanden in Problemsituationen. Ich begleite Angsthäsinnen und Angsthasen bei ihren Fahrten im Straßenverkehr, bitte sie, auf ihren nervlichen Zustand zu achten, vermittle ihnen Methoden, wie die oben erwähnten sieben Schritte, die Ängste zu mildern und zu kontrollieren. Das erfordert während der praktischen Fahrten viele Gespräche, in denen wir auf aktuell erlebte Belastungssituationen und Ängste eingehen. Insofern finden hier auch keine „Fahr“stunden statt, wie in der Fahrschule, sondern, wie ich sie nenne, „Betreuungsstunden“.

Dürfen wir Fahrlehrer über Gefühle sprechen?
Übrigens erlebte ich in der alten Fahrschule „Schaffen Wir“ den Widerstand einer Fahrlehrerin beim Thema Angst- und Nervositätsmilderung. Diese meinte, auf solche Themen einzugehen, sei illegal, es sei uns Fahrlehrern grundsätzlich verboten. über Gefühle beim Fahren zu sprechen und Hilfe anzubieten, diese zu mildern. All dies dürften nur Therapeuten oder entsprechend geschulte Ärzte leisten. Danach wäre es uns sogar verboten, über Prüfungsnervosität sprechen. Eine absurde Einschränkung. Übrigens verlangt die Fahrschüler-Ausbildungsordnung, Anlage 1, im „Rahmenplan für den Grundstoff für alle Klassen“, auf  die Beeinflussung der Gefühle durch den Fahrer einzugehen. Das gilt allerdings nur für den Theorieunterricht. Was daraus für den praktischen Unterricht folgt, bleibt leider offen.

Angsthasenfahrlehrer – ein schöner Beruf

Nach der notwendigen Definition meiner Tätigkeitein paar persönliche Worte: Für mich ist der Angsthasenfahrlehrer ein Beruf, der mich ausfüllt und zufrieden macht. Ich helfe gerne Menschen, die Angst hinterm Steuer verspüren: Seien es die vielen Menschen, die den dichten Großstadtverkehr und ihr eigenes Unvermögen fürchten, oder diejenigen, die Angst vor Panik auf der Autobahn haben. Sie sollen, so das Ziel, wieder ruhig und sicher Auto fahren. Es ist mir eine große Freude, diese Menschen zu betreuen und ihre Dankbarkeit zu erleben, wenn sie wieder frei von den Zwängen der Angst ruhig und sicher Auto fahren können. Auch Menschen mit Prüfungsangst wird geholfen. Das übernimmt mein Kollege Cesur Özdal, Leiter der Fahrschule Glowalla, mit dem ich eng zusammen arbeite.

Erfolgsquote ist wichtig

Die dritte Stufe der Betreuung – selbständiges Fahren
Ich lege großen Wert darauf, dass die Betreuung zum Erfolg führt, gemeinsam mit den Angsthäsinnen. Der ist nachprüfbar: Das Ziel ist, dass sie zum Schluss der Betreuung selbstverantwortlich, ruhig und sicher das Auto durch den doch heftigen Berliner Verkehr steuern können. Deswegen habe ich die dritte Stufe der Betreuung eingeführt: Wir fahren nicht nur mit dem Fahrschulwagen. Das ergäbe angesichts der Ängste der Betroffenen eine Pseudo-Sicherheit. Wir fahren vielmehr in der dritten und letzten Stufe der Betreuung mit dem eigenen Wagen der Angsthäsin oder, falls nicht vorhanden, mit einem Mietwagen oder mit einem Auto über Carsharing. In der dritten Stufe  begleite ich die Betroffenen zu Anfang noch als Angsthasenfahrlehrer. Dann kommt der große Augenblick: Die Hauptperson der ganzen Geschichte soll nun mal versuchen, ganz allein zu fahren. Vorzugsweise eine Strecke, die sie schon durch Trainingsfahrten mit mir kennt. Und das klappt in den meisten Fällen.

Dritte Stufe, erste Alleinfahrt aus dem Hof der Fahrschule, Richtung Autobahn. Am Heck des Wagens Schild "Anfänger"
Dritte Stufe des Programms zur Bewältigung der Angst hinterm Steuer: Erste Alleinfahrt aus dem Hof der Fahrschule Glowalla, Richtung Autobahn. Wir sind in der dritten Stufe der Betreuung mit dem Wagen der Angsthäsin gefahren, einem VW Polo – im Stadtverkehr, und vor allem auf der Autobahn. Nun steht die erste Alleinfahrt an. Die Angsthäsin kennt die Strecke, wir haben sie mehrere Male befahren. Aber das ist es nicht allein. Die junge Frau  ist inzwischen selbstbewusster geworden, kann besser mit der Angst hinterm Steuer umgehen. Das Anfängerschild für die ersten Fahrten allein ist wichtig. Es schützt sie, da sie vorsichtiger und etwas langsamer fahren wird als die anderen Autofahrer. Auf jeden Fall wird sie sich streng an die Regeln der StVO halten. Ich habe nur von guten Erfahrungen bei der Benutzung dieses Schildes gehört.

Das Konzept leuchtet ein, es wird als sehr sinnvoll angenommen. Von den vielen Fahrten allein am Steuer erbitte ich mir mündliche oder schriftliche Berichte. Klar, dass es bei den Alleinfahrten auch Probleme gibt. Hier ist ein wichtiger Punkt, die „sieben Schritte“ im Ratgeber zu ergänzen. Denn bei dieser Stufe der Betreuung flackern die alten Ängste wieder auf.

Die Angsthasenfahrschule + Fahrschule Glowalla

Um mein Anliegen besser zu organisieren, habe ich die  Angsthasenfahrschule zuerst bei der Fahrlehrer-Ausbildungsstätte PS Profi angesiedelt, bei der ich einige Zeit als Dozent für mein Thema „Angst hinterm Steuer“ tätig war. Der PS-Profi Fahrlehrer-Ausbildungsstätte unter ihrem Leiter Walter Paulsen bin ich noch heute verbunden. Daher auch der Verweis darauf im Menü dieser Webseite.

Später bin ich mit meiner Angsthasenfahrschule umgezogen zur Fahrschule Glowalla GmbH, Saalestr. 82 in Neukölln, Nähe S- oder U-Bahnhof Neukölln. Mit dem Leiter der Fahrschule Glowalla, Cesur Özdal, arbeite ich eng zusammen. Wir treffen uns regelmäßig, um über die Bewältigung von Fahrängsten zu sprechen. Cesur Özdal übernimmt, wie schon beschrieben, vorzugsweise die Betreuung von Prüfungsängstlichen. So, wie es aussieht, sehr erfolgreich.

Die Fahrschule Glowalla, Stützpunkt der Angsthasenfahrschule, bietet Ihnen als Betroffene mit Angst hinterm Steuer viele Vorteile. Dazu gibt es einen eigenen Artikel über das Thema Leistungen und Vorteile der Fahrschule Glowalla für Angsthäsinnen.

Millionen Betroffener mit Angst hinterm Steuer

Betroffene mit Angst vor dem Autofahren gibt es unglaublich viele. Schätzungen gehen allein für Deutschland von mehreren Millionen aus! Da sind die vielen ängstlichen Prüflinge, dann die Betroffenen mit Führerschein, aber Angst im Verkehr der großen Städte, oder mit Angst vor einer Panik auf der Autobahn.

All diesen Menschen kann geholfen werden, sich von den Zwängen der Angst zu befreien. Wie, das zeige ich auf dieser Webseite an vielen praktischen Beispielen: Ich erzähle von Betreuungsfahrten mit diesen Betroffenen, bei denen sie lernen, auf Druck und Stress mit weniger Anspannung und Nervosität zu reagieren, ruhiger zu werden, die Vernunft einzuschalten, sicher zu fahren. Diese Erzählungen aus der praktischen Betreuung sind das Herzstück dieser Webseite. Dazu kommen viele Aufgaben, in denen Sie lernen, besser mit Ihrer Nervosität umzugehen.

Es braucht kompetente Fachleute, die bei der Angstbewältigung helfen können. Leider gibt es zu von ihnen zu wenig.

Diese Webseite ersetzt natürlich nicht die Praxis. Es braucht mehr Profis, die kompetent helfen können! Alleine schaffe ich das nicht. Wer käme dafür in Betracht?

Fahrlehrer?
Das Interesse der Fahrlehrerschaft am Thema Angst hinterm Steuer, auch der Fahrlehrerverbände, ist sehr verhalten. Die Fahrlehrer sind leider auf die Fahrschüler und die Fahrschülerausbildung fixiert. Und so begegnen sie auch den Menschen mit Fahrangst – mit dem Angebot, ihre Fahrfähigkeiten wieder aufzufrischen, nach den Regeln der StVO. Im Grunde wollen sie die Betroffenen mit Angst hinterm Steuer wie ihre Fahrschüler behandeln. Aus dieser Haltung kommen sie nur schwer heraus. Eine Auffrischung zwar  ist immer gut. Wir sprechen sie im vierten Schritt der sieben Schritte an. Sie hat aber mit Angstbewältigung im Kern nichts zu tun.

Über die Gründe der fixierten Haltung der Fahrlehrer muss man nicht lange rätseln. In der Ausbildung der Fahrlehrer kommt das Thema Menschen mit Angst hinterm Steuer nicht vor. Auch weitere Gruppen von Menschen mit Schwächen beim Fahren werden in der Ausbildung nicht behandelt: Ältere Kraftfahrer, Schüler mit Lernbehinderungen, Schüler mit Körperbehinderungen – Fehlanzeige.

Ich kann die Vorstellung meiner Person und meines Werdegangs zum Angsthasenfahrlehrer daher nur pessimistisch und optimistisch zugleich beenden. Vieles für die erfolgreiche Betreuung von Menschen mit Fahrangst ist erreicht – aber wie soll es weiter gehen? Meine Hoffnung ruht auf den Betroffenen. Diese werden nach der Lektüre dieser Webseite und des Ratgebers eine kompetente Betreuung verlangen, eine ernsthafte und erfolgreiche Beschäftigung mit ihren Fahrängsten.

Medien?
Schließlich ruht meine Hoffnung auf  den Medien. Diese haben seit meiner Tätigkeit als Angsthasenfahrlehrer geradezu enthusiastisch über das Thema Fahrängste und deren Bewältigung berichtet. Zuletzt erschien ein langer Artikel in der Motorwelt, Zeitschrift des ADAC. Auch diese Webseite soll dabei helfen, die Öffentlichkeit und alle Interessierten über das Thema zu informieren und praktische Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen.

Danke an die vielen Angsthäsinnen

Angsthase auf der grünen Wiese
Angsthase auf der grünen Wiese. Diesen Hasen bekommen die Angsthäsinnen am Schluss der Betreuung in die Hand. Jetzt ein letztes Mal drücken. Dann heißt es Abschied nehmen vom Angsthasentum. Aus Angsthasen sind jetzt Muthasen geworden!

Zum Schluss möchte ich mich noch bei den vielen Angsthäsinnen bedanken, die mir mit ihren vielen eigenen Erfahrungen bei meiner praktischen Arbeit und bei den Artikeln auf dieser Webseite weiter geholfen haben. Die wissenschaftliche Literatur zum Thema Fahrängste ist rar. Woher sollten die Beteiligten und ich denn die Erkenntnisse hernehmen, wenn nicht durch ständiges Erproben und immer neuen Austausch anlässlich der vielen Gespräche bei den Angsthasentreffen und der vielen Betreuungsfahrten.

Viele Angsthäsinnen haben mir nach der Betreuung gemailt und berichtet, wie es ihnen bei den ersten Alleinfahrten erging.  Auch diese Berichte habe ich in meine Auswertung mit einbezogen. Ich weiß jetzt, wie wichtig das soziale Umfeld für den weiteren Erfolg der Betroffenen ist. Sie brauchen Partner, Freunde/innen, Schwestern, Brüder, Kollegen/innen, die  mitziehen, die anfangs noch unsicheren Angsthäschen unterstützen und ihre Bemühungen nicht abwertend kommentieren. Dann klappt die Sache, die vielen weiteren Schwierigkeiten, Probleme können sie nicht mehr aus der Bahn werfen. Sie werden selbstbewusster, die Angst verblasst.

Keine Gender-Probleme
Ich habe bei der Betreuung der vielen Angsthäsinnen keine Genderprobleme, wie ich von diesen schreiben oder sie benennen soll. Denn es sind weit überwiegend Frauen, die mich wegen ihrer Fahrängste um Hilfe bitten. Meine persönliche Statistik ergibt, dass der Frauenanteil bei den Anmeldungen über 85 % beträgt. Diese wiederum verteilen sich etwas unterschiedlich auf die in der Startseite beschriebenen großen Gruppen – Prüflinge, Betroffene mit Großstadtangst und mit Angst vor Panik auf der Autobahn. Jedoch ist in allen drei Großgruppen der Frauenanteil hoch. Daher werde ich mit Recht meistens von Angsthäsinnen schreiben, manchmal auch neutral von Betroffenen.

Warum so viele Frauen?
Bei den Angsthasentreffen rätseln die Anwesenden selbst über die Gründe, warum dies so ist, und warum die Männer nicht kommen. Der häufigst genannte Grund: Die Männer trauen sich nicht, ihre Ängste zuzugeben.

Persönliches

Heute bin ich Rentner. Dennoch arbeite ich weiter als Angsthasenfahrlehrer, weil mir der Beruf Freude macht. Zu meiner weiteren, nach wie vor engagierten Berufstätigkeit kommt noch die Sorge für immerhin vier Enkel, die uns unsere drei schon längst erwachsenen Kinder beschert haben. Da habe ich zusammen mit meiner Frau viel zu tun.

Zum Schluss möchte ich meiner Frau Constanze danken, die mich sehr unterstützt hat, diese Webseite zu verfassen. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen drei Kindern, Jochen, Jenny und Jörg, die sich die Zeit nahmen, über viele meiner Artikel auf der Webseite zu diskutieren. Jörg hat überdies die meisten Zeichnungen auf der Webseite beigesteuert. Und zuletzt möchte ich mich bedanken bei meinem Enkel Julio, der mir beim Aufbau der Website mit WordPress  geholfen hat.

Frank Müller, Angsthasenfahrlehrer