Einparken rückwärts seitlich am Bordstein – der Ablauf

„Am liebsten parke ich vorwärts ein. Das geht leichter. Leider brauche ich da viel Platz – Nichts wie weg – ich brauche einen Parkplatz so lang wie ein Lastwagen“ (Kommentar einer Angsthäsin zum Thema)

Einparken rückwärts rechts seitlich am Bordstein zwischen zwei geparkten Autos

Warum empfinden die meisten Angsthäsinnen das Parken als so schwierig?Warum kommen wir beim rückwärts Einparken besser in eine kleinere Lücke? Oder warum brauchen wir zum vorwärts Einparken eine große Lücke? Vorwärts einparken ist leichter, rückwärts einparken schwieriger – warum? Einparken ruhig/ locker, gekonnt und sicher

Kürzel im Text: mP = Mini-Pause. VB = Verkehrsbeobachtung

1. Etappe Parkplatzsuche, Grundaufstellung

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Angst vor dem Einparken? Einparken ruhig, gekonnt und sicher

Anmerkung: Der Beitrag ist noch nicht fertig. Er enthält dennoch wertvolle Infos über das Einparken. Im Eingangskapitel geht es vor allem um das Mildern der Ängste beim Einparken.

Einparken - ruhig, gekonnt und sicher. Einparken rückwärts längs zum Rand der Fahrbahn. Die grün gepunktete Linie ist die Fahrlinie

Beitragsbild: Einparken rückwärts rechts seitlich zum Bordstein.
Einparken – ruhig, gekonnt und sicher: Was bedeutet das? 
Ruhig: Sie bleiben gefasst, fahren beim Einparken schön langsam, mit Pausen dazwischen, dadurch haben Sie Zeit, in Ruhe zu beobachten. Nervosität können Sie kontrollieren. Sie sprechen laut über Ihren Zustand, über Ihre weitere Planung. Sie haben keine Angst vor Fehlern, da Sie gerne eine Fehlstellung beim Einparken korrigieren. Ihr vernünftiges Denken funktioniert, Sie haben keine Angst vor dem Verlust der Kontrolle. Im Gegenteil – Sie haben die Kontrolle. Wenn es ganz schief geht oder ein anderer Fahrer drängelt, dann fahren Sie vernünftig und ruhig mit Ihrem sehr vorsichtigen Fahrstil weiter. Zur Not haben Sie auch paar Rettungsmaßnahmen bereit – beispielsweise weiter zu fahren, es woanders zu versuchen.
Gekonnt: Sie beherrschen die nötigen Routinen fürs Einparken in ihrem Zusammenspiel. Dazu gehören:
Die Einschätzung der der Räume und Hindernisse beim Einparken; die Beobachtung des Verkehrs, beispielsweise Fußgänger oder überholende Autos.
Das sehr langsame Fahren, mit zusätzlichen Pausen beim Übergang zu einem nächsten Abschnitt beim Einparken.
Das Lenken, wohin Sie auch wollen, vorwärts wie rückwärts.
Die passende Fahrlinie – die Vorstellung und Umsetzung einer Fahrlinie, mit der Sie in den gewählten Parkplatz einfahren können. Zur passenden Fahrlinie gehören auch die Kenntnis geeigneter Korrekturzüge, falls es mal nicht gleich geklappt hat. Üben Sie Fehlstellungen beim Einparken und die dazu gehörigen Korrekturzüge ganz bewusst. Dann verlieren Sie die Angst vor dem Korrigieren.
Die Routinen setzen Sie langsam um, legen zwischen den Etappen beim Einparken Pausen ein, um sich zu besinnen und zu beobachten.
Sicher: Sie fahren ruhig, Sie sind vernünftig, kontrollieren Angst und Nervosität. Sie beherrschen den Parkvorgang mit den geforderten Routinen. Das greift sinnvoll ineinander. Es  klappt noch nicht perfekt. Aber Sie wissen, dass mögliche Korrekturen keine „Fehler“, sondern normal sind. Vor allem lassen Sie sich viel Zeit beim Einparken. Sie stehen dazu, dass Sie den Parkvorgang Als Angsthäsin und/oder Anfängerin nicht perfekt beherrschen. Beobachten Sie in Ruhe die Verkehrsvorgänge und Hindernisse um Sie herum, versuchen Sie, Ihre geplante Fahrlinie in die Lücke hinein entsprechend umzusetzen. Atmen Sie ruhig, schauen Sie ebenso, halten Sie möglichst bei den Zwischenetappen des Parkvorgangs an, um sich zu beruhigen und neu zu orientieren. 

„Ich möchte auf einmal in die Parklücke rein kommen. Meinetwegen langsam, aber sofort, ohne Fehler, ohne zu korrigieren und hin und her zu fahren.“
„Beim Einparken tue ich mich schwer. Ich fühle mich unter Druck, fürchte, ich schaffe es nicht. Oder, noch schlimmer, ich übersehe etwas.“
(Angsthäsinnen kurz vor der Einpark-Übung.)

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Routinen beim Einparken automatisch, ruhigund sicher

Zum Beitragsbild: Bedieneinrichtungen im Fahrschul-Pkw.
Sie sehen hier im Bild die wichtigsten Bedieneinrichtungen im (Fahrschul-)Pkw, die es Ihnen als Fahrerin ermöglichen, die Routinen fürs Einparken zu umzusetzen.

Eine kurze Beschreibung der Bedieneinrichtungen: 

  • Voraussetzung für das Bedienen: Bequemes, sicheres Sitzen. Sie sollten im Auto bequem sitzen, beobachten können und alle Bedieneinrichtung gut erreichen. Den Sitz nicht zu nah ans Lenkrad heran schieben, eher ein bisschen auf Abstand. Arme am Lenkrad und Beine bei der Bedienung der Pedale sind leicht gebeugt. Ihre Sitzlehne einigermaßen aufrecht stellen. So kommen Sie locker an alle Bedieneinrichtungen und haben die die nötige Übersicht.
  • Pedale: Unten vor Ihrem Sitz die Pedale, von links nach rechts: Kupplung, Bremse, Gas. Vor dem Beifahrersitz die Pedale des Beifahrers (Fahrlehrers). Gaspedal und Bremse bedienen Sie mit dem rechten Fuß; die Kupplung mit dem linken Fuß. Mit den drei Pedalen regeln Sie, pauschal gesagt, das Tempo. Mit dem Gaspedal fahren Sie schneller, mit der Bremse langsamer. Und wozu ist die Kupplung da? Damit haben viele ihre Schwierigkeiten. Sie brauchen beim Schaltwagen die Kupplung beim Schalten, rauf und runter, beim Anfahren, beim Anhalten. Und, für unser Thema sehr wichtig, Sie brauchen die Kupplung beim langsamen Fahren. Die Kupplung ist beim Schaltwagen ein wunderbares Instrument, um im ersten oder Rückwärtsgang so langsam zu fahren, wie es gerade nötig ist. Und das ist beim Parken immer nötig. Mit dem Automatik-Wagen lassen setzen Sie den Fuß über das breite Bremspedal. Sie können durch geringen oder etwas mehr Druck auf das breite Bremspedal das Tempo immer mehr verlangsamen. Mit weniger oder gar keinem Druck fahren Sie etwas  schneller. 
  • Sicht, Beobachtung: Beachten Sie die große Frontscheibe nach vorne, ebenso die großen Seitenscheiben. Dazu die die drei Spiegel zur Sicht nach hinten, links außen, Mitte und rechts außen.  Die drei Spiegel haben einen sog. „toten Winkel“. Zur Einsicht in den toten Winkel der Außenspiegel sollte man den Kopf noch mehr zur Seite drehen. Die restlichen Spiegel sind für den Fahrlehrer.
    Zur direkten Sicht nach hinten gibt es ein Rückfenster (nicht im Bild). Der Blick nach hinten unten ist im toten Winkel verborgen. Für diesen Bereich gibt es bei vielen Autos ein akustisches Warnsignal, und /oder eine starke Weitwinkelkamera. Deren Bild auf einem Display auf der Armaturentafel (hier im Foto nicht). 
  • Lenkrad: Mittig vor Ihnen befindet sich das Lenkrad, mit dem voluminösen Mittelsteg. Dahinter verbirgt sich der Airbag für die Fahrerin. Fürs Parken ist das Lenkrad sehr wichtig,  denn Sie sollten beim Parken „viel“ lenken, so der Fahrlehrerspruch in der Überschrift. Das stimmt. Aber vor allem sollten Sie ein Gespür dafür haben, wohin Sie lenken müssen, um in Ihren gewünschten Parkplatz hinein zu kommen. Und dies vorwärts wie rückwärts. Kurz gesagt, schauen Sie nach hinten, wohin Sie gleich fahren wollen: Sie müssen das Heck/ das Rückteil Ihres Autos immer dahin lenken, wohin Sie auch wollen, ob vorwärts oder rückwärts. Möchten Sie, dass sich beim Rückwärtsfahren das Heck des Pkw nach rechts bewegt, dann lenken Sie auch nach rechts. Weil so oft danach gefragt wird: Ein zweites Lenkrad für den Fahrlehrer gibt es nicht. Normalerweise reicht es, wenn der Fahrlehrer im Notfall mit der linken Hand am Lenkrad eingreift.  Das Lenkrad und das Lenken werden uns bei unserem Thema noch sehr beschäftigen.

In diesem Beitrag geht es um vier wesentliche Routinen, die beim Einparken zusammen wirken:

  1. Verkehrsbeobachtung: Das ständige Beobachten und Einschätzen des Verkehrsgeschehens und der Räume um Sie herum, und angemessene Reaktionen, beim Einfahren in Ihre Lücke.
  2. Langsames Fahren: Langsam und sehr langsam fahren, vorwärts und rückwärts.
  3. Lenken in alle Richtungen: Weiches, flüssiges Lenken, nach Ziel, vorwärts und rückwärts.
  4. Fahrplan fürs Einparken: Einen Plan im Kopf haben und wissen, wie Sie ihn umsetzen können, um in die verschiedenen Arten von Lücken hinein zu fahren. Wieder vorwärts und rückwärts.

Diese vier Routinen vereinigen und ergänzen sich zu und bei einem kompletten Parkvorgang. Den kompletten Parkvorgang selbst – in in möglichen Varianten –  beschreibe ich in einem weiteren Beitrag.

Die Routinen selbst können durch richtige und vor allem ruhige Ausführung dazu beitragen, Ängste und Nervosität zu mildern. Es geht für Sie immer um beide Anforderungen: Die Routinen richtig und ruhig auszuführen. Dann bleibt die Nervosität unter Kontrolle, Sie kommen effektiv in die Parklücke. 

„Fahre langsam und drehe viel, dann ist das Parken ein Kinderspiel!“
(Alter Fahrlehrerspruch) 

Routinen beim Einparken –
automatisch, locker und sicher ausführen

In diesem Beitrag beschreibe ich – nach einleitenden Kapiteln – vier wesentliche Routinen, die Sie zum Einparken benötigen. Routinen beim Einparken automatisch, ruhigund sicher weiterlesen